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BMBF-Forschungsverbünde gegen Gewalt und Missbrauch in Kindheit und ­Jugend

Kompetenz gegen Missbrauch Start

Sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen ist ein schwerwiegendes und seit langem bekanntes Problem. Ähnlich erschütternd sind Fälle von körperlichen oder psychischen Misshandlungen oder die Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen. Fachexperten aus insgesamt 30 universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen bringen ihr Wissen, ihre Kompetenz und ihre Erfahrungen ein, um nicht nur neue Erkenntnisse sondern vor allem auch neue, evidenzbasierte Behandlungs- und Präventionsmethoden zu entwickeln und wissenschaftlich zu begleiten.

Kompetente Hilfe

Sieben Forschungsverbünde haben sich zusammengeschlossen, um kompetente, psychologische und medizinische Hilfe den Menschen anzubieten, die eigene Erfahrungen im Zusammenhang mit (sexuellem) Missbrauch, traumatischen Erlebnissen in der Kindheit und Jugend – körperliche und seelische Misshandlungen – machen mussten. Die Forschungsverbünde möchten aber auch diejenigen Menschen, die jetzt als Erwachsene spüren, dass sie möglicherweise vergleichbare Erfahrungen machen mussten, ansprechen. Und auch für die Menschen, die sich zu Kindern hingezogen fühlen und bereits für (sexuelle) Kontakte mit Kindern verurteilt wurden, wird Hilfe angeboten.

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Kompetente Zusammenarbeit

Eine enge Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Hilfsangeboten ist ein zentrales Element, das alle Forschungsverbünde miteinander vereint. So werden alle Verbünde durch Betroffenenverbände beraten, so dass die Interessen der Betroffenen von Beginn an in die Forschungsprojekte integriert und berücksichtigt werden können. In enger Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Hilfsangeboten werden aber auch die Interventions- und Behandlungsmethoden entwickelt und durchgeführt. Ziel ist es nicht, das Rad neu zu erfinden, sondern funktionierende – oftmals bereits seit mehreren Jahren bewährte – Hilfsangebote bestmöglich zu integrieren und die bestehenden Erfahrungen zu nutzen.

Durch die Etablierung eines interdisziplinären Netzwerkes möchten wir den Transfer der wissenschaftlichen Ergebnisse und praktischen Erfahrungen aus unseren 7 Forschungsverbünden in die Praxis und Gesundheitspolitik unterstützen. Außerdem möchten wir den interdisziplinären Austausch von und mit den Akteur:innen und Betroffenen unserer Forschungsbereiche fördern. Hierfür planen wir die Workshopkonferenz „Gemeinsam stark! Allianz gegen Gewalt und Vernachlässigung und deren Folgen“ für Betroffene und Fachleute am 13.9.22 in Berlin.

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Kompetente Forschung und Open-Source

Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderlinie „Forschungsverbünde zu Verhaltensstörungen im Zusammenhang mit ­Gewalt, Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch in Kindheit und ­Jugend“ gefördert, werden die Hilfsangebote entsprechend aktuellen wissenschaftlichen Standards begleitet und auf ihre Wirksamkeit hin geprüft. Aber auch aktuelle neurobiologische, ätiologische und genetische Forschungsansätze werden in den einzelnen Forschungsverbünden verfolgt. Der dadurch entstehende Erkenntnisgewinn ebenso wie neu entwickelte Behandlungs- und Forschungsmethoden werden in den meisten Fällen lizenzfrei allen Interessierten zur Verfügung gestellt: alle beteiligten Forschungsverbünde bekennen sich zum Open-Source-Ansatz.

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BMBF-Forschungsverbünde

Die sieben Forschungsverbünde im Überblick.