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Unsere Patient*innen berichten häufig unter anderem folgende Beschwerden:
- Wiederholtes, gedankliches und emotionales Wiedererleben des Erlebnisses durch sich aufdrängende Erinnerungen oder Träumen
- Vermeidung von Reizen oder Situationen, die an das Trauma erinnern können
- Unterdrückung traumabezogener Gedanken oder Erinnerungen
- Gefühl des Betäubtseins
- Betroffene wirken oft gleichgültig und teilnahmslos gegenüber anderen Menschen und ihrer Umwelt
- Schwierigkeiten, Freude zu empfinden
- Vermeidung von Aktivitäten oder Situationen, die an das Trauma erinnern könnten
- Schlafstörungen
- Übermäßige Schreckhaftigkeit
- Konzentrations- oder Schlafprobleme
- Andauernde negative Annahmen über sich selbst oder die Welt (z.B. Vorwürfe, Angst und Entmutigung)
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Wenn Betroffene unter den Symptomen einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden, muss ihnen eine Behandlung angeboten werden. Nach den deutschsprachigen Leitlinien zur Behandlung der Störung ist eine Psychotherapie die Methode der Wahl. Die Behandlungskosten werden von den Krankenkassen übernommen. In einer Vielzahl von Studien wurden mittlerweile psychotherapeutische Angebote zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung (Traumatherapie) erarbeitet und überprüft, die betroffene Kinder und Jugendliche erfolgreich dabei unterstützen können, die Belastung zu reduzieren und so ihre Lebensqualität wiederherzustellen. Mit einer frühzeitigen gezielten Behandlung kann die Entwicklung von weiteren Störungen wie Depression, Essstörungen oder Substanzabhängigkeit später im Leben verhindert werden. Wem es so geht, empfehlen wir aus diesem Grunde, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Posttraumatische Belastungsstörung
Projektpartner
Folgen von Misshandlung und Vernachlässigung
Sexuelle oder körperliche Misshandlung ebenso wie körperliche oder psychische Vernachlässigung sind für Kinder und Jugendliche oftmals schwer traumatisierende Erfahrungen.
Deshalb ist es normal, dass Kinder oder Jugendliche mit unmittelbaren psychischen Stresssymptomen reagieren. Dazu zählt zunächst das Gefühl von „Betäubung“. Dies bedeutet, dass das Kind oder der Jugendliche nur wenig aufmerksam ist und desorientiert wirken kann. Manchmal ziehen die Betroffenen sich in dieser Phase aus ihrer Umwelt zurück und sind sehr unruhig oder übermäßig aktiv. Diese ersten Anzeichen klingen jedoch meist nach einigen Tagen nach dem traumatischen Erlebnis ab. In einigen Fällen, vor allem bei besonders intensiven, langandauernden oder katastrophenartigen Erlebnissen, kommt es nach dieser ersten akuten Reaktion auf das Erlebnis zu einer länger andauernden Stressreaktion.
Diese längerfristige Stressreaktion wird als posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) bezeichnet. Wie genau die Anzeichen einer posttraumatischen Belastungsstörung aussehen können, ist jedoch auch von persönlichen Faktoren abhängig und kann sich daher unterschiedlich äußern. Diese Phase kann mehrere Wochen oder Monate andauern und in besonders schweren Fällen kann es auch zu einer Chronifizierung der Erkrankung kommen.